1.Rügenbrückenmarathon 18.05.08

180.000 Tonnen Beton und 22.000 Tonnen Stahl wurden zur längsten Brücke Deutschlands verbaut. Jetzt ist die neue Megabrücke vom Festland auf die Ferieninsel Rügen fertig - das 4,1-Kilometer-Bauwerk wird im Rahmen des ersten Rügenmarathons bezwungen.... Die Rügenbrücke ist mit einem für Deutschland einmaligen Verfahren mit Seilzügen versehen, die gegen Korrosion dreifach geschützt sind: Die Seile sind verzinkt, mit einer Hülle aus Polyethylen und zusätzlich mit Spezialwachs überzogen. Die Stahlseile mit einer Gesamtmasse von bis zu 135 Tonnen bestehen aus 34 Einzellitzen, die in ein Hüllrohr zu einem Kabel mit einem Durchmesser von 180 mm gebündelt sind. Sie sind für eine aufnehmbare Zugkraft von 4000 kN ausgelegt,und sollte eigentlich die 190 Marathon-Männer und 32 Marathon-Frauen aushalten können. das imposante Bauwerk überbrückt den Strelasund (strela=Speer (germanisch)), das große Gebäude ist die "Volkswerft",spezialisiert auf Containerschiffe und Off-shore-Versorger. Steht man auf der Brücke, wird man von einem steten,kalten Luftstrom erfasst.......................................................................................... im Hafen,beim Startplatz des Marathon liegt die Gorch Fock (1),das Schwesterschiff der Gorch Fock (2),Kiel. Sie wurde 1933 gebaut,bei Kriegsende im Strelasund versenkt und 1947 gehoben...ab 1951 als"TOWARISCHTSCH" unter sowj. Flagge......................................................................... nachdem die 10 km-Walker und die Bambiniläufer gestartet sind, verbleibt ein Läuferfeld von ca 140 Marathonis. Stralsund wurde durch die Jahrhunderte durch seinen Hafen belebt. Die sehr günstigen geographischen Gegebenheiten eines Naturhafens, geschützt durch die Insel Dänholm, begünstigt durch die Kreuzung wichtiger Handelsstraßen zu Lande und nicht zuletzt das Vorhandenseins eines Fährbetriebes zwischen dem Festland und der Insel Rügen boten sich zur Anlage eines Handelsplatzes mit einem Hafen an. Die offizielle Startzeit wird von 10:20 auf 10:30 verschoben...und irgendwann dazuwischen erfolgt dann der Startschuss...... Dem jahrelangen Verfall der Speicher wird gegenwärtig durch deren wirtschaftliche Nutzung entgegengewirkt, z.B. durch Restaurants oder durch Eingliederung in geplante Projekte, wie dem Ozeaneum, der neuen Außenstelle des Meeresmuseum. .......................................................................... schon 2 km nach dem Start ist die Steigung der Vorlandbrücke zu bewältigen... die "Neue Ziegelgrabenbrücke" mit den gewaltigen Pylonen kommt in Sichtweite,auf der schattenlose Strecke weht uns ein angenehmer, kühler Wind entgegen.............................................................................. ich mache ein Foto über meine Schulter um nochmal den imposanten Eindruck der Brücke festzuhalten,bevor es über die nördlichen Brückenrampe zur Insel Rügen geht..................................................................................rechts ist der alte (noch in Betrieb) Rügendamm zu sehen, über den der Rückweg führen wird. der erste Ort ist Altefähr, wie der Name schon sagt...früher vor der Zeit der Brücken ein wichtiger Fährhafen. .................................................................................................in Altefähr überrascht die geile Stimmungsband (sollte auch die einzige bleiben auf der Strecke) am Hafen werden Gebühren für Kleidungsstücke erhoben???- da ich weder parken will noch ein solches Kleidungstück trage, laufe ich ohne Bezahlung weiter...hahahahaha ...........................................................................................auch die Insel Rügen ist verseucht mit Ökostromgeräten...und es gibt Steigungen, man glaubt es kaum....im Gegensatz zur Brücke bildet sich auf den häßlichen Betonwegen eine quälende Hitzeschicht, die durch die blühenden,nach Kohl müffelden Rapsfelder verstärkt werden. Das Blau des Übertragungswagens des THW vereint sich mit dem Gelb der Felder und bildet die schwedischen Nationalfarben.Immerhin war Rügen im 17.und 18. Jahrhundert oft genug in schwedischer Hand......................................................................................... nachdem ich einen höllischen Feldweg mit tiefen Pfützen einigermaßen bewältigt habe, erreiche ich einen gemütlichen ,familiären Verpflegungspunkt direkt am Strand, mit eiskalten Getränken.............................................................. und lustigem Personal.............................................................................. die zahlreich erschienene Inselbevökerung ist hellauf begeistert...........................................................................................................................die wunderschöne Strecke führt nun direkt am Sund lang.... im Inselinneren kommen mir dann die ersten schnellen Läufer entgegen, demnach muß bald der Wendepunkt der Strecke erreicht sein.............................................................................................. der Wendepunkt wird von 2 Männern des THW regiert, die mir eine grüne Markierung auf die Startnummer malen.................................................................... irgendwann wird der Weg wieder schmal, eine Absperrung oder Richtungsmarkierung fehlt...ich sehe keine Mitläufer ...nur ganz hinten ein paar Kinder auf Fahrrädern, zeitweise muß die Strecke erraten werden,obwohl viel Helfer an Wegen und Kreuzungen per Handzeichen den Weg weisen...aber es gibt viele, kleine Wege auf dieser Insel............................................................................................... irgendwo bei Km 30, wieder zwischen den Rapsfeldern...ich fühle mich pudelwohl und überhole etliche Läufer....................................................................... wieder am Starelesund....die Stadt mit dem Ziel schon in Sichtweite, türmen sich dunkle Wolken auf. Angenehme Kühle läßt mich locker-leicht den Hoh-Chi-Ming-Pfad bewältigen............................................................... abundzu ein rot-weißes Bändchen, das soll den Weg weisen durch dichtes Unterholz ein schneller Blick nach rechts.........................................................................................die Brücke und das Ziel in etwa 9 km Entfernung........................ bei km 37 verlasse ich wieder den schönen Ort Altefähr mit seinem idyllischem Hafen...nicht ohne Mühe, denn die Laufstrecke durch den Ort konnten wir nur mit Hilfe der Einheimischen, die in ihrenVorgärten den Sonntag genießen wollten, finden. ............................................................................ auf dem alten Rügendamm geht es vorbei an zahlreichen Anglern, die stur ins Wasser starrten und uns anscheinend nicht wahrnahmen.... ich überhole den knorrigen Lutz auf der Höhe von Dänholm, er hatte mich etwa 15 km gezogen...ich singalisiere ihm, daß ich , da ich mich immer noch gut fühle ,nun die letzten 3 km eine Tempoverschärfung vornehme.... ich überhole auch noch Sven (marato), der sich auch an meine Fersen heftet . In einer Kurve,kurz vor dem Ziel höre ich, wie er hinter mir auf dem holprigen Kopfsteinpflaster ausrutscht und versucht, laut fluchend an mir dran zu bleiben.... ...............................................................................................auf den letzten Metern bilden einige wenige Zuschauer ein schmale Gasse...irgendwo rechts muß das Zieltor sein,etwa 2 Meter hinter einer verdammten Kurve... im Affenzahn vorbei an den netten Hupfdohlen, die hier schon seit etlichen Stunden ausharren und mich erwarten.... scheiss Kurve, nur noch zwei Meter...den Fotoaparat in der Hand................................................................................. ....schieße ich ein schnelles Bild mit der Brutto-Zielzeit.... im Ziel freuen sich Sven und Lutz über neue Bestzeiten, die sie dank meines sagenhaften Endspurtes erreichen konnten. man sieht sich wieder,im nächsten Jahr, denn dieser Lauf war schön !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Vor-Organisation/Anmeldung/Info: Note 2 Vor -Programm (Stadtbes., Streckenbes. Nudelparty ): Note ?? zuwenige Leute wegen Regen, aber man hat sich >Mühe gegeben. Stimmung/Spaßfaktor: Note 2 Streckenführung/Erlebnisfaktor : Note 2-4 die Strecke gut, auch wenn man denselben weg zurückläuft,allerdings sind die Wege in miserablen Zustand und zahlreiche Schlaglöcher erfordern höchste Konzentration. Verpflegung durch die Organisation: Note 3, es fehlt feste Nahrung Teilnahme der Bevölkerung: Note 3 (es gibt nicht viel Bevölkerung) Zielbereich: Attraktivität/Verpflegung:Note 3 Nachparty :Note 2- für die kleine Veranstaltung ganz o.k. Preis/Leistungsverhältnis: Note 1 Bemerkung:! extrem schwierige Wege,Schlaglöcher,Pfützen und Eisenhaken auf den Betonplatten,schmale Wege, kaum zu findende Strecke, extrem schönes Naturerlebnis,klasse Landschaft,witziges Ambiente.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Finde ich Klasse, so schöne Fotos beim Laufen. Bin nur die 10 Km gelaufen, hatte nur wenige Blicke für die Umgebung. Um so schöner hier Deinen Bericht zu lesen!
Weiterhin viel Erfolg beim Laufen und bei den Fotos!
Gruß Reini1