Es war im ersten Jahr des zweiten Weltkrieges. Die deutschen Armeen hatten Holland besetzt und brachen gerade die ersten Festungen der Maginot-Linie. Windhoek war aufgewühlt von der Propaganda der kriegsführenden Mächte. Begeisterung, Furcht und die bange Sorge beherrschten alle Gespräche. In dieser von Hysterie erfüllten Kriegsatmosphäre konnte auch ein Wissenschaftler kaum hoffen, sich einen klaren Kopf zu bewahren. Aber mein Freund Korn und ich, waren der Meinung, dies sei nicht unser Krieg. Wir hatten ihn lange vorher herankommen sehen und hatten aus diesem Grunde Europa verlassen. Wir wollten kein Teil haben an dem Selbstmord zivilisierter Völker.
Nun aber schien der Krieg selbst uns einzuholen. Immer mehr Deutsche verschwanden hinter dem Stacheldraht der Internierungslager. Jeden Tag konnte uns das gleiche Schicksal ereilen. Das war ein mehr als grausiger Gedanke für zwei Männer, die gewohnt waren forschend die Einsamkeit von Wüsten und Steppen zu durchstreifen. Wir waren entschlossen uns unsere persönliche Neutralität und unsere Selbständigkeit zuu bewahren.
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Und dann war da plötzlich der Gedanke, den einer von uns früher einmal im Scherz geäußert hatte: „Wenn es Krieg gibt, dann gehen wir in die Wüste!“
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